Die Stadt Rheine beabsichtigt, im Stadtteil Dorenkamp, der im Jahr 2011 zu großen Teilen in das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen wurde, ein Begegnungszentrum zu realisieren. Hintergrund sind aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie die Integration von Flüchtlingen und soziale Problemlagen im Stadtteil. Durch das Begegnungszentrum soll ein Ort für alle „neuen“ und „alten“ Dorenkämper mit vielfältigen und offenen Begegnungsangeboten geschaffen werden. Der Schwerpunkt dieser Angebote soll im Schulzentrum an der Mittelstraße unter Einbeziehung der Aula und eines Teils des Schulgebäudes entstehen.

STADTRAUMKONZEPT wurde von der Stadt damit beauftragt, Bedarfe und Nutzer*innen für das Begegnungszentrum zu ermitteln, gemeinsam mit den örtlichen Akteuren und Nutzergruppen ein inhaltliches Konzept für das Zentrum zu entwickeln, dieses in ein Raum- und Nutzungsprogramm zu überführen, ein kooperatives Entwurfsverfahren für den Um- und Ausbau des Gebäudes zu begleiten und schließlich in einem kooperativen Prozess Vorschläge für mögliche Träger-, Organisations- und Bewirtschaftungsstrukturen zu erarbeiten.

Im Zuge der Bedarfsanalyse wurden vorhandene Informationen ausgewertet sowie bauliche, inhaltliche und organisatorische Rahmenbedingungen (u.a. mit der Schule) geklärt. Im Rahmen eines intensiven Beteiligungsprozesses mit Bewohner*innen, lokalen Akteuren und den Trägern der sozialen Infrastruktur im Dorenkamp wurden Bedarfe ermittelt, die in einem Profil für das künftige Begegnungszentrum zusammengefasst wurden.

Die Ausarbeitung des Raum- und Nutzungsprogramms erfolgte mit Hilfe von Einzelgesprächen und einem gemeinsamen Workshop mit den potenziellen Nutzergruppen. Deren Ergebnisse dienten wiederum als Grundlage für das kooperative Entwurfsverfahren, das von unserem Kooperationspartner RHA REICHER HAASE ASSOCIIERTE GmbH maßgeblich begleitet wurde.

Das Entwurfsverfahren wurde als dialogorientierte Mehrfachbeauftragung von drei Architekturbüros durchgeführt. Dabei wurden öffentliche Termine in den Verfahrensablauf eingebunden, um sicher zu stellen, dass die Interessen der Nutzer*innen und Nutzergruppen vertreten sind. Die Betreuung der Mehrfachbeauftragung umfasste vorbereitende Leistungen (Klärung und Darstellung von baulichen Entwicklungsoptionen, Darstellung von Umbau-/Anbaupotenzialen, Ermittlung des Investitionsbedarfs anhand eines Vorentwurfs, Zusammenstellen der Wettbewerbsunterlagen etc.), prozessbegleitende Leistungen (Organisation und Durchführung einer zweitägigen Entwurfswerkstatt, Vorprüfung der Ergebnisse, Durchführung einer öffentlichen Abendveranstaltung und Vorbereitung und Moderation eines anschließenden Auswahlgremiums) sowie den Abschluss des Verfahrens (Erstellung der Wettbewerbsdokumentation).

Auf dieser Grundlage wurden außerdem erste Ideen für die Träger-, Organisations- und Bewirtschaftungsstruktur für das neue Begegnungszentrum unter Berücksichtigung der jeweiligen Rahmenbedingungen, der Akteurskonstellation, der Kooperationsbereitschaft der Akteure und der angestrebten Ziele passgenau entwickelt.