Für den Bielefelder Stadtteil Baumheide erarbeitete STADTRAUMKONZEPT in der Zeit von 2016 – 2017 (in Zusammenarbeit mit RHA REICHER HAASE ASSOCIIERTE GmbH ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (INSEK). Im Rahmen der Analyse des Gebietes führte STADTRAUMKONZEPT zusammen mit Frank Bosboom vom niederländischen Büro InnoventionCM (Utrecht) ein Neighbourhood Branding durch.

In einem Auftakttreffen mit dem federführenden Amt wurden zunächst die Ziele des Brandings festgelegt, das Verfahren erläutert sowie die Einrichtung einer örtlichen „Entscheiderrunde“ vereinbart und deren Besetzung besprochen. Mit dieser Entscheiderrunde (u.a. besetzt aus Kommune, Wohnungsunternehmen, sozialen Trägern, Institutionen, Vereinen) fand dann ein Treffen vor Ort statt, um die Mitglieder auf den anstehenden Prozess vorzubereiten und die einzelnen Arbeitsschritte festzulegen.

Um einen tieferen Einblick in den Stadtteil, bestehende Zuschreibungen und Werte zu erhalten fanden eine geführte Ortsbegehung und vier thematische Gruppengespräche statt, in denen zentrale Fragen des Stadtteils diskutiert wurden. Ziel dieser Arbeitsphase war es, vorhandene unterschiedliche Sichtweisen auf den Stadtteil deutlich zu machen, im Zusammenhang zu besprechen und besser zu verstehen.

In der anschließenden Brandingsession trafen sich rund 30 Personen, die entweder in Baumheide leben oder für Baumheide in unterschiedlicher Funktion tätig sind, um anhand vorab festgelegter Fragen ihre persönlichen Bilder von der Situation in Baumheide zu entwickeln. Die Session im Freizeitzentrum Baumheide entwickelte sich zu einer lebendigen Diskussion, die selbst anfängliche Skeptiker überzeugte.

Gemeinsam mit Frank Bosboom hat STADTRAUMKONZEPT aus den vorliegenden Protokollen die Kernwerte der Beteiligten extrahiert und diese in den Kontext der integrierten Stadtteilentwicklung für Baumheide gesetzt: Zusammen mit dem Entscheiderteam wurde erörtert, was die Kernwerte für die geplanten Maßnahmen bedeuten und wie sie bei der weiteren Erarbeitung als Handlungsleitfaden zum Einsatz kommen können. Hierfür erhielt die Entscheiderrunde das „Arbeitsbuch Baumheide“ als Arbeitsgrundlage für den weiteren Prozess.